Gerade in diesem Moment sind wir „gezwungen“ an einem wunderschönen Ort zu verweilen: Villasimius auf Sardinien. Es gefällt uns ausserordentlich hier, viel Natur, Ruhe, wunderschöner Strand, schöne Marina, sehr hilfsbereite Menschen… was will man mehr? Deshalb geniessen wir jetzt diese 10 Tage hier im Hafen, denn wir warten auf das Ersatzteil des Propellers, welches „Nabensatz“ genannt wird.
Ja, kurz vorher waren wir nicht so „gechillt“. Wir erkundeten mit dem Dinghi die Bucht, fanden die Madonna unter Wasser, fotografierten imposante Felsformationen und genossen das türkisfarbene Wasser. Abschliessend wollten wir den Schiffsrumpf von Bewuchs befreien, doch das Wasser ist immer noch sehr kalt. So entschied sich Matthias „nur“ eine Kontrolle zu machen. Er fasste das Propellerlager an und es liess sich zu fest und ungut bewegen. Erschrocken tauchte er auf, tauchte wiederholt unter, Olivia tauchte ebenfalls. Das fühlte sich nicht gut an. Wir beschlossen, dass das Schiff sofort aus dem Wasser gehoben werden muss. Sogleich versuchten wir die nächst gelegene Marina zu erreichen, nur 5 Meilen entfernt von unserer Bucht. Leider hatte das Büro bereits Feierabend. Hoffnungsvoll fuhren wir mit dem Dinghi an den Strand, um auf dem Landweg zur Marina zu gelangen. Vielleicht ist ja noch ein Arbeiter in der Werft…? Tatsächlich! Zwei Arbeiter schlossen in diesem Moment die Tür der Werft.
„Ob es ev. möglich wäre, unser Schiff auszukranen?“ – „Wann?“ – „Morgen…“ Sie hätten keinen Platz auf dem Land, doch wir sollen Morgen nochmals kommen, er werde es genauer abklären. Am nächsten Tag bestätigte uns der nette Werftarbeiter, dass sie unser Schiff um 10.00 Uhr auskranen können. Zurück auf unserem Schiff hoben wir den Anker ohne Motor, nur mit den Segeln. Dies gelang. Wir umsegelten das Capo Carbonara. Eine spannende Fahrt, mit viel Krängung, jedem erdenklichen Kurs (Vor dem Wind bis Hart am Wind) und durch „Steingärtchen“ hindurch. Vor dem Hafen warfen wir den Motor an, in der Hoffnung, den Propeller nicht zu verlieren. Ein Marinero half uns mit dem Dinghi bis in die Box des Krans. Zuerst sahen die Mechaniker nichts Bedenkliches, ausser einem verschraubten Teil, das sich anscheinend gelöst hat. Beim Zusammensetzen des Propellers bemerkten sie jedoch, dass eben dieser „Nabensatz“ völlig abgenutzt ist. Wir müssen ein solches Ersatzteil bestellen. Die Marina regelte alles für uns, bestellte das Ersatzteil so schnell wie möglich. Weil wir uns in einer Zeit von vielen Feiertagen befinden, wird es wahrscheinlich 10 Tage dauern, bis es eintreffen wird. So beschlossen wir, das Schiff wieder einzuwassern und im Hafen abzuwarten. Wir haben nun Zeit, einige Arbeiten am Schiff zu erledigen, die kommenden Törns zu planen, die Umgebung zu geniessen und eben diesen Blog zu schreiben! Wir sind sehr dankbar, dass dies hier passierte und nicht irgendwo unterwegs zwischen Sizilien und Sardinien während der 33 h Überfahrt. Wie diese Geschichte weitergeht, werden wir euch nächstes Mal schreiben.

Wir hoffen, es geht euch allen gut, ihr hattet schöne Ostertage und könnt den wärmenden Frühling geniessen.
In den letzen Wochen verbrachten wir zwei schöne Törns mit Freunden. Während dem ersten Törn war Familie Truttmann bei uns. Zu sechst waren wir auf dem Schiff und fuhren durch die Strasse von Messina. Sahen Vulkaninseln, Krater, natürliche Sprudelbäder und schöne sizilianische Stätte, wo es überall feine Gelatterias zu besuchen gab!
Auf dem zweiten Törn war Christoph, Matthias‘ Bruder, Lukas und Camis zu Besuch. Lukas ist Matthias‘ Freund, der damals 2018 Olivias Telefonnummer an Matthias weiterleitete, weil er sich dachte, vielleicht würde das noch passen! Und siehe da, es passte…
Wir geniessen es ausserordentlich mit unseren Freunden und Familien Segelabenteuer zu erleben. Es ist ein anderes Beisammensein, als Zuhause in der schönen warmen Stube. Auch sind wir dankbar, dass es langsam wärmer wird, das Schiff ist halt nicht so gut isoliert.
Für die nächsten Wochen haben wir 3 verschiedene Törns mit Familie und Freunden rund um Sardinien geplant. Auch auf den Balearen und schliesslich den Kanaren werden wir Törns durchführen. Solange werden wir, so Gott will, sicher noch unterwegs bleiben. Es könnte sein, dass wir im 2026 noch nicht über den Atlantik queren, sondern zuerst wieder in die Schweiz zurück kommen. Definitiv entschieden haben wir noch nicht.
Vorerst senden wir euch liebe Grüsse aus dem schönen Sardinien, warten und hoffen, dass das Ersatzteil rechtzeitig eintrifft!






Links die Mahuida IV, rechts die Joyfull! Silvan und Manuela mit ihrem kleinen Sohn leben ebenfalls seit einem Jahr auf dem Boot. Sie haben in der Schweiz alles aufgegeben.





Projekt „Lazy Bag“: Wir wollten schon länger eine bequemere Tasche, um das Grosssegel einpacken zu können. Irgendwann hatte Olivia diese Idee, selber einen solchen Bag zu nähen, weil es gar nicht so schwierig aussah. Das Projekt wurde aber dann doch ziemlich gross. Wir liessen uns Stoff nach Catania bestellen und arbeiteten 3 volle Tage daran. Das Ergebnis ist ziemlich gut. Die Bewährungszeit ist noch nicht vorüber, es wird sich noch zeigen, wie lange er hält.










Erster Törn in Sizilien mit Familie Truttmann: Von Catania durch die Strasse von Messina zu den Liparischen Vulkaninseln nach Cefalù Sizilien.




Zweite Crew: Von Cefalù nach Trapani. Welcher ist der Bruder?



Trapani









Die Bucht von Villasimius, im Süden von Sardinien.




